Schaut man sich die technologische Entwicklung im Transportsektor an, lässt sich schnell ein stiller Wandel feststellen. Dieser Wandel entscheidet über Erfolg und Misserfolg ganzer Unternehmen. Während viele Betriebe noch auf traditionelle Methoden setzen, nutzen aktuelle und die werdenden Marktführer bereits winzige Datenmengen, um für sich massive Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Der Vorsprung wird durch gesparte Minuten, eingesparte Liter Kraftstoff und vermiedene Ausfälle ermöglicht.
In dem Unternehmen die Fahrerkarte auslesen und in diesem Zusammenhang umfassende Telematiksysteme nutzen, können sie Mikro-Optimierungen identifizieren und umsetzen. Viele der hierfür genutzten Daten (z.B. detaillierte Fahrweise für den Kraftstoffverbrauch) kommt von Telematiksystemen, die den CAN-Bus des Fahrzeugs auslesen. Die Fahrerkarte ist dabei ein zentraler Baustein im Gesamt-Ökosystem der Daten. Das gilt besonders für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (Compliance).
Früher galten diese Daten eher als unbedeutende Details. Doch heute haben sie sich zu einem Hauptfaktor für die Erreichung von Marktführerschaft entwickelt. Größere Unternehmen wie Amazon, DHL und andere Branchenriesen haben längst erkannt, dass nicht die großen Sprünge, sondern die kleinen, kontinuierlichen Verbesserungen den Unterschied machen. Wie die Mikro-Optimierung im Transport im Detail Marktführer schafft, untersuchen die nächsten Abschnitte dieses Artikels.
Routenoptimierung durch Echtzeit-Datenanalyse
In der modernen Transportlogistik entscheidet jede gesparte Minute über Erfolg oder Misserfolg. Sie muss daher wie ein hochpräzises Uhrwerk funktionieren. Fahrerkartendaten unterstützen dabei, indem sie kontinuierlich Informationen über Verkehrsfluss, Stauzeiten und optimale Fahrtfenster liefern. Diese Daten können dann in Echtzeit analysiert werden, um Routen dynamisch anzupassen, bevor Probleme auftreten. Datengesteuerte Unternehmen sind dabei im Vorteil gegenüber ihrer Konkurrenz. Denn während deren Fahrzeuge im Stau stehen, wurden ihre Fahrzeuge bereits auf alternative Strecken umgeleitet.
Das kann eine Zeitersparnis von fünf Prozent pro Route bringen. Ja, diese Zahl mag minimal erscheinen, doch das summiert sich bei hunderten täglichen Fahrten zu enormen Wettbewerbsvorteilen. Marktführer wie Amazon nutzen genau diese Micro-Optimierungen, um ihre Lieferversprechen zuverlässig einzuhalten. Wer diese Entwicklung als Unternehmen ignoriert, läuft Gefahr, täglich Marktanteile an Konkurrenten zu verlieren, die jeden Kilometer systematisch optimieren.
Kraftstoffverbrauch-Minimierung durch Fahrverhaltensdaten
Auch Daten über das Fahrverhalten können mithilfe von Fahrerkartendaten analysiert werden. Diese können direkt den Kraftstoffverbrauch beeinflussen. So können häufiges Bremsen, abrupte Beschleunigung und überhöhte Geschwindigkeiten automatisch erfasst und analysiert werden. Dabei können die Daten genau aufzeigen, wo und wann Fahrer unnötig Sprit verschwenden.
Mit der Analyse dieser Daten allein ist es allerdings noch nicht getan. Damit diese Feedbackdaten auch optimal in die Praxis eingebunden werden können, müssen Unternehmen basierend darauf gezielte Schulungen und Feedback-Systeme anbieten. Nur so kann das Fahrverhalten ihrer Teams optimiert werden. Welche Einsparungen sind hierbei möglich? Durch gleichmäßige Geschwindigkeiten, vorausschauendes Fahren und optimale Motorennutzung kann der Kraftstoffverbrauch um zehn bis fünfzehn Prozent gesenkt werden. Unternehmen, die steigende Kraftstoffpreise als unvermeidlich hinnehmen, geraten hierbei klar in einen Nachteil. Denn datengetriebene Flotten schaffen sich hierbei nachhaltige Kostenvorteile, die sich direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken.
Predictive Maintenance basierend auf Nutzungsdaten
Daten zu Motorlaufzeiten bis hin zu Belastungsmustern ermöglichen es, Wartungsbedarf vorherzusagen, bevor teure Schäden entstehen. Die Instandhaltung wird dadurch dynamischer. Denn statt starr nach Kilometerstand zu warten, kann die Instandhaltung basierend auf tatsächlicher Beanspruchung erfolgen.
Ein Fahrzeug mit vielen Kurzstrecken benötigt andere Wartungsintervalle als eines mit gleichmäßigen Langstreckenfahrten. Predictive Maintenance kann solche Muster erkennen und das Risiko für ungeplante Ausfälle um bis zu dreißig Prozent reduzieren. Unternehmen schaffen sich so durch die datengetriebene, vorausschauende Wartung einen Wettbewerbsvorteil. Sie maximieren hierdurch ihre Verfügbarkeit.
Compliance-Automatisierung bei Lenk- und Ruhezeiten
Die in umfassende Telematiksysteme eingebundenen Fahrerkarten können automatisch die Einhaltung der EU-Sozialvorschriften für Lenk- und Ruhezeiten überwachen. Mithilfe des Systems kann das Risiko für teure Bußgelder von mehreren tausend Euro pro Vorfall verringert werden.
Compliance-Verstöße sind durch knappere Ressourcen besonders für kleine und mittlere Unternehmen eine schmerzhafte Angelegenheit. Während größere Konkurrenten Bußgelder verkraften können, bedrohen solche Strafen die Existenz kleinerer Betriebe. Durch automatisierte Systeme kann damit eine Chancengleichheit hergestellt werden und es KMUs ermöglichen, sich auf Wachstum, statt auf Bürokratie zu konzentrieren.
Datenbasierte Personalplanung und Effizienzsteigerung
Durch Fahrerkartendaten wird ebenso eine präzise Schichtplanung ermöglicht, die Überstunden reduziert und gleichzeitig die Fahrerauslastung optimiert. Anstelle lediglich das Bauchgefühl für die Planung einzusetzen, können Unternehmen datenbasiert entscheiden, welcher Fahrer für welche Route am besten geeignet ist.
Für KMUs ist diese Effizienzsteigerung besonders wertvoll. Der Grund? Sie können so mit weniger Personal mehr Aufträge bewältigen. Große Konzerne kommen öfter mit Ineffizienzen durch ihre schiere Größe davon. Kleinere Unternehmen müssen hingegen jeden Arbeitsprozess optimieren. Aus diesem Grund reduziert intelligente Personalplanung Leerfahrten und maximiert die Produktivität jedes einzelnen Mitarbeiters.