OpenBC: Eine innovative Idee mit weitreichenden Folgen

von Redaktion

Heute ist das Vernetzen im Internet gang und gäbe – egal, ob aus beruflichen oder privaten Gründen. Im Berufsleben erleichtert dies das Finden passender Geschäftspartner, Mitarbeiter und Kunden. Doch das war nicht immer so: Einen wichtigen Schritt in diese Richtung hat Lars Hinrich mit dem Netzwerk OpenBC gemacht.

Die Anfänge von OpenBC

Es war im Jahr 2003, als dem Hamburger Lars Hinrich eine geniale Idee kam: Man könnte das Internet nutzen, um Geschäftsbeziehungen aufzubauen, sich schnell und problemlos mit Gleichgesinnten zu vernetzen und passende Partner für neue Projekte zu finden. Kurzentschlossen entwickelt der 26-Jährige die Website OpenBC – BC steht dabei für Business Club. Er bittet 50 Freunde und Bekannte, sich auf der Seite anzumelden und ihre Fähigkeiten, Interessen und ihren beruflichen Werdegang einzutragen. Rasch wurde das Netzwerk für das Knüpfen von neuen, meist beruflichen Kontakten genutzt; die Mitglieder der ersten Stunde luden andere Bekannte und Freunde ein, und das Netzwerk wuchs beständig.

Screenshot von OpenBC aus dem Jahr 2005 via archive.org

Schneller Erfolg

Aufgrund der unkomplizierten Art der Kontaktaufnahme und der erfolgreichen Vermittlung neuer geschäftlicher Kontakte erfreute sich OpenBC schnell wachsender Beliebtheit. Gab es zu Beginn lediglich die oben erwähnten 50 Mitglieder, waren es im Jahr 2006, also nach nur drei Jahren, bereits 1,5 Millionen Menschen, die hier Mitarbeiter suchten oder ihr Können anboten.

Auch für Gründer Lars Hinrichs lohnte sich die Erfindung: Denn viele der Beigetretenen wollten alle Vorteile von OpenBC nutzen und entschieden sich für die kostenpflichtige Premiumversion. Inzwischen waren längst nicht mehr Deutsche hier vertreten – das Netzwerk wurde ständig globaler. So gab es die Website bereits 2004 in vielen weiteren Sprachen wie Englisch, Spanisch, Französisch und Schwedisch. In diesem Jahr wurde der rasante Erfolg von OpenBC mit dem Deutschen Internetpreis ausgezeichnet – nach nur einem Jahr Laufzeit der Website.

OpenBC: Tummelplatz für Headhunter

Aufgrund der vielen Mitglieder mit ihren ganz unterschiedlichen Berufen, Fähigkeiten und Talenten wurde Open PC rasch auch für Headhunter interessant. Diesen Menschen, die im Auftrag von Firmen und Unternehmen nach neuen geeigneten Mitarbeitern suchen, eröffnete sich hier eine gute Möglichkeit, rasch an die Daten Interessierter zu kommen. Ohne großen Aufwand konnten sie in kurzer Zeit jede Menge potenzieller ArbeitnehmerInnen und Projektpartner finden, was ihren Job so effektiv und einfach machte wie noch nie. Auf der anderen Seite war es Arbeitssuchende und Menschen, die den Job wechseln wollten, noch nie so einfach, gefunden zu werden.

headhunter

Dilok Klaisataporn/shutterstock.com

Kein Ende, aber ein neuer Anfang

Im Jahr 2006 schockierten Lars Hinrichs und sein Team die Mitglieder von OpenBC mit einer Neuigkeit, die einschlug wie eine Bombe: OpenBC war Geschichte. Doch dabei handelte es sich nicht um das Ende des Netzwerks, sondern lediglich um eine Änderung des Namens: Denn trotz oder gerade wegen des großen internationalen Erfolges musste ein neuer Name her.

Denn OpenBC war zu wenig prägnant geworden. Der Name warf vor allem im englischsprachigen Raum Fragen auf, da die Abkürzung BC hier auch für die Zeitangabe „before Christ“, also vor Christus, stehen kann. Und der Begriff „open“ ließ viele potenzielle Mitglieder befürchten, dass ihre Daten offen zugänglich seien, was einige Menschen von einer Mitgliedschaft absehen ließ.

Aus OpenBC wurde Xing: Neuer Name, gleicher Erfolg

Gewählt wurde der Name Xing – der sollte vor allem asiatische Talente dazu einladen, sich dem Netzwerk anzuschließen. Der chinesische Begriff steht für das Wort „Begegnungen“ ist und damit mehr als treffend gewählt. Zudem ist das ungewöhnliche Wort kürzer und einprägsamer als der alte Name OpenBC. Bei diesem bestand stets eine gewisse Verwechslungsgefahr, da „Business Club“ kein geschützter Begriff ist und in den Namen vieler Websites und Vereinigungen vorkommt.

Der Namenswechsel tat dem Erfolg des riesigen Netzwerks keinen Abbruch, ganz im Gegenteil: Im Jahr 2019 verzeichnete es ganze 18,5 Millionen Mitglieder, Tendenz steigend. Neben Privatpersonen, Selbstständigen und Freiberuflern nutzen inzwischen auch Unternehmen die Seite, um passendes Personal für alle erdenklichen Aufgaben und Hierarchieebenen zu finden.

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