Im Alltag haben wir meist nicht viel mit den sogenannten IP-Adressen zu tun, die bei der Kommunikation im Internet eigentlich eine große Rolle spielen. Doch bisweilen, vor allem bei der Konfiguration des eigenen Heimrouters, sehen auch Laien sich mit den auf den ersten Blick kompliziert erscheinenden Zahlenfolgen konfrontiert.
Adressen wie 192.168.l78.1 oder 192.168 l78 2.1 sind schlichtweg nicht gut zu lesen. Doch wie funktioniert die Nutzung solcher Adressen zur Konfiguration des Routers oder eines ähnlichen Geräts eigentlich? Im folgenden Beitrag haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema zusammengestellt und weisen auch auf einige häufig auftretende Fehler hin.
Was sind IP-Adressen eigentlich?
IP-Adressen werden häufig als Telefonnummern des Internets beschrieben. Jeder Server und auch jeder Endbenutzer-Rechner, der ans Internet angeschlossen wird, ist über eine solche „Telefonnummer“ ansprechbar. In der Regel sehen wir diese Adressen, die traditionell aus vier Zahlenblöcken bestehen (also zum Beispiel 192.168.178.1), aber nicht. Websites und die meisten anderen Dienste im Internet werden stattdessen über vom Menschen lesbare Adressen wie etwa google.com angesteuert. Die Übersetzung in IP-Adressen erfolgt im Hintergrund.

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In einigen Fällen ist es aber doch erforderlich, IP-Adressen von Hand einzugeben. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn Verbindungen zu Geräten im eigenen Heimnetzwerk hergestellt werden sollen. Hier besteht die Möglichkeit, IP-Adressen in von Menschen lesbare Adressen umzuwandeln, nur eingeschränkt. Typischerweise werden die IP-Adressen zum Beispiel dann benötigt, wenn der heimische Internetrouter konfiguriert werden soll.
Was sind lokale IP-Adressen?
Dabei kommen sogenannte lokale IP-Adressen zum Einsatz. Sie unterscheiden sich von den globalen Adressen, die im Internet genutzt werden, dadurch, dass sie nur auf lokaler Ebene erreichbar sind. Eine Adresse wie 192.168.178.1 verweist dann beispielsweise nur auf den lokal erreichbaren Router. Ein anderer Internetnutzer, der an einem anderen Internetanschluss angemeldet ist, kann also nicht über diese Adresse auf Ihren Router zugreifen. Gegebenenfalls steuert er über die Adresse aber seinen eigenen Router an. Bleibt man im Bild der Telefonnummern, sind lokale IP-Adressen also mit den internen Durchwahlen vergleichbar, die Telefonanlagen in Unternehmen für interne Gespräche bereitstellen.
Am häufigsten werden lokale IP-Adressen genutzt, die mit den Zahlen 192.168. beginnen. Es gibt aber noch andere Adressräume, die ebenfalls für die lokale Verwendung vorgesehen sind. Das sind insbesondere Adressen der Bereiche 172.16.-172.31. und solche, die mit 10. beginnen. Im moderneren IPv6-System beginnen lokale IP-Adressen immer mit den Zeichen fd.
192.168.l78.1 und 192.168 l78 2.1: Bedeutung der IP für den Router-Log-in
Praktisch alle modernen Internetrouter, ob sie nun von AVM, Netgear oder D-Link stammen, verfügen über eine Konfigurationsoberfläche. Diese Oberfläche kann über einen Webbrowser wie Google Chrome, Mozilla Firefox oder Microsoft Edge aufgerufen werden. Über die Konfigurationsoberfläche können nicht nur die Zugangsdaten für den Internetanschluss oder die IP-Telefonie eingestellt werden. Auch etwas komplexere Funktionen wie eine Kindersicherung oder die Portfreigabe lassen sich darüber konfigurieren.

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Die häufigsten voreingestellten IP-Adressen für Internetrouter sind 192.168.0.1, 192.168.178.1 und 192.168.178.2. Je nach Hersteller des Routers können aber auch andere Adressen voreingestellt sein. Bei vielen Routern kann die Router-IP-Adresse auch individuell konfiguriert sein. Wenn Sie den Router also gebraucht gekauft haben oder ein anderes Familienmitglied die Erstkonfiguration vorgenommen hat, kann es also sein, dass die Adresse nicht mehr der entspricht, die auf dem Router angegeben ist. Zum Glück gibt es aber Möglichkeiten, die korrekte Adresse zu identifizieren. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der betreffende Rechner bereits per Kabel oder WLAN mit dem Internetrouter verbunden ist.
Korrekte IP identifizieren
Die Identifizierung der IP-Adresse des Routers funktioniert je nach genutztem Betriebssystem anders. Wir erklären, wie es unter Windows, macOS und Linux funktioniert.
Windows

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Um die IP-Adresse des Routers zu identifizieren, öffnen Sie zunächst die Eingabeaufforderung. Dazu klicken Sie auf das Symbol für das Startmenü, geben in die Suche die Zeichenfolge
- cmd
ein und bestätigen danach mit der Entertaste. Es öffnet sich ein schwarzes Fenster mit blinkender Eingabeaufforderung.
Geben Sie hier den Befehl
- ipconfig
ein und bestätigen Sie diesen mit Enter. Nun werden einige Informationen angezeigt. Die IP-Adresse, die hinter „Standardgateway“ angezeigt wird, ist die Adresse Ihres Browsers.
macOS
Auch unter macOS führt der einfachste Weg zur Router-IP über die Eingabeaufforderung. Suchen Sie zunächst über den Finder nach dem Programm „Terminal“ und öffnen Sie dieses. Geben Sie hier jetzt den folgenden Befehl ein:
- netstat -nr | grep default.
In der folgenden Ausgabe finden Sie die Adresse Ihres Routers unter „gateway”.
Linux (Ubuntu)
Da es viele verschiedene Linux-Varianten gibt, stellen wir hier nur die Methode vor, die im weitverbreiteten Ubuntu-Linux funktioniert. Sollten Sie eine andere Linux-Distribution nutzen, kann es gegebenenfalls sein, dass Sie eine andere Methode anwenden müssen. Öffnen Sie auch hier zunächst das Programm Terminal, indem Sie die Windows-Taste auf Ihrer Tastatur drücken und dann Terminal eingeben. Im sich öffnenden Programm geben Sie den Befehl
- ip route
ein. Die resultierende Ausgabe sollte mit „default via“ beginnen. Dahinter folgt die IP-Adresse Ihres Routers.
Log-in über den Browser

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Sobald Sie die Adresse Ihres Routers kennen, öffnen Sie Ihren Webbrowser. Also zum Beispiel Google Chrome, Mozilla Firefox, Apple Safari oder Microsoft Edge. Geben Sie die IP-Adresse nun in die Adresszeile ein. So wie Sie normalerweise die Adresse einer Website eingeben würden. Bestätigen Sie die Eingabe zum Schluss mit der Entertaste. Jetzt sollte sich die Log-in-Seite des Routers öffnen. Nutzername und Passwort stehen meist in Form eines Aufklebers auf dem Router oder sind im Handbuch abgedruckt.
Sollte die Konfigurationsseite des Routers sich nach Eingabe der IP-Adresse nicht öffnen, ist es wahrscheinlich, dass Sie einen Tippfehler gemacht haben. Prüfen Sie insbesondere noch einmal, ob Sie nicht eine in der Adresse vorkommende 1 versehentlich als kleines L (wie in Leipzig) oder großes I (wie in Ingelheim) geschrieben haben. Also zum Beispiel 192.168.l78.1 oder 192.168.l78 2.1. Konventionelle IP-Adressen bestehen ausschließlich aus Ziffern und Punkten. Die Zahlen sind in vier Blöcken angeordnet, die jeweils von einem Punkt getrennt werden. Die einzelnen Blöcke sind dabei maximal drei Ziffern lang, wobei die jeweils höchste mögliche Zahl 255 ist. Eine Adresse wie 192.168.256.1 kann also nicht korrekt sein.
Fazit
Der Zugriff auf die Konfigurationsoberfläche eines Internetrouters ist nicht häufig erforderlich. Wenn doch, ist allerdings die Eingabe einer auf den ersten Blick kompliziert erscheinenden IP-Adresse erforderlich. Ist die Adresse nicht bekannt, ist es zum Glück möglich, die Adresse mit einfachen Mitteln herauszufinden. Das eigentliche Aufrufen der Konfigurationsoberfläche erfolgt dann unkompliziert über den normalen Webbrowser. Prüfen Sie, wenn das nicht funktioniert, ob Ihnen vielleicht ein Tippfehler unterlaufen ist. Insbesondere die ähnlich aussehenden Zeichen 1, l und I sind häufig Ursache von Fehleingaben.