Der Fachkräftemangel geistert schon lange durch die Arbeitswelt. Auch in der Industrie spitzt sich die Lage weiter zu. Produktions- und Logistikbetriebe suchen händeringend nach Personal, damit Aufträge pünktlich und in gleichbleibender Qualität erfüllt werden. Automatisierung ist bereits in vielen Bereichen die Antwort auf den anhaltenden Personalmangel.
Überall dort, wo intensive Arbeitskraft erforderlich ist, kann die Technik unterstützen. Ein bisher wenig beachteter Arbeitsschritt ist der Palettenwechsel. Wenn Ware von einer Palette auf eine andere umgeschichtet werden muss, ist Muskelkraft gefragt – oder ein durchdachtes System mit Palettenwechsler.
Was ist ein Palettenwechsler – und welche Vorteile hat er?
Ein Palettenwechsler ist eine Maschine, die Waren von einer Palette auf eine andere umsetzt. Das Ladegut muss dabei nicht einmal angefasst werden. Die Situation, dass ein schneller Palettenwechsel gewährleistet werden sollte, kommt häufig vor. Etwa, wenn Holzpaletten gegen hygienische Kunststoffpaletten getauscht werden müssen oder wenn eine Palette kaputt ist. In der Lebensmittel- und Pharmaindustrie gelten branchenspezifische Standards, die keine Verzögerungen akzeptieren. Palettenwechsler arbeiten zügig, zuverlässig und sind kontinuierlich einsatzbereit.
Palettenwechsler und ihre Funktionsweisen
Es gibt unterschiedliche Modelle, die sich hinsichtlich ihrer Handhabung und Arbeitsweise unterscheiden:
- Klemm- oder Drehmechanismus: Die Ladung wird fixiert und durch Drehen oder Neigen auf die neue Palette überführt.
- Hubsysteme: Die Ware wird leicht angehoben, während die alte Palette herausgezogen und die neue eingeschoben wird.
- Vollautomatische Systeme: Integriert in Förderanlagen, laufen diese Prozesse ohne Eingriff des Personals.
Das Ergebnis ist ein schneller, sicherer und ergonomischer Palettenwechsel in wenigen Minuten.
Automatisierung gegen den Fachkräftemangel
Das Palettenhandling zählt zu den körperlich anstrengendsten und monotonen Aufgaben in einem Betrieb. Diese Tätigkeiten sind wenig attraktiv für Fachkräfte. Palettenwechsel birgt ein hohes Verletzungsrisiko durch schweres Heben oder Quetschungen. Ein automatischer Palettenwechsler kann hier gleich an mehreren Punkten entlasten:
- Personalressourcen freisetzen: Beschäftigte, die bisher für den Palettenwechsel abgestellt waren, können in wertschöpfendere Aufgaben wechseln.
- Produktivität steigern: Maschinen arbeiten konstant schnell, unabhängig von Schichtdauer oder körperlicher Erschöpfung.
- Fluktuation senken: Weniger körperliche Belastung und abwechslungsreichere Aufgaben erhöhen die Zufriedenheit und Gesundheit der Belegschaft.
In Zeiten knapper Fachkräfte bedeutet der Einsatz von Palettenwechselsystemen, dass weniger Personal für den gleichen oder sogar höheren Warenumschlag benötigt wird.
Wo Technologie ihre Stärken ausspielt
Ein Palettenwechsler ist kein Allheilmittel gegen den Fachkräftemangel. Er ersetzt nicht die Notwendigkeit qualifizierter Menschen bei komplexeren Aufgaben wie Lagerverwaltung, Qualitätskontrolle oder Maschinenwartung. Die Automatisierung setzt aber Kapazitäten frei, damit Beschäftigte sich auf diese Bereiche konzentrieren können. Palettenwechsel verschaffen zudem einen wirtschaftlich attraktiven Zeitvorteil.
Speziell in Logistikzentren mit hohem Umschlag sparen die Geräte direkt Kosten. In Betrieben mit internationalen Lieferketten gehört der Wechsel von unterschiedlichen Palettentypen zum Tagesgeschäft. Unternehmen, die ohne Zeitverlust arbeiten, werden als zuverlässige Partner geschätzt. In Branchen mit hohen Hygieneanforderungen führt der regelmäßige Palettenwechsel zur Einhaltung der erforderlichen Standards.