Attraktiver Unternehmensstandort: Ansiedlung in Ost-Frankreich

von Redaktion
Ost-Frankreich als Unternehmensstandort

Der östliche Teil Frankreichs im Grenzgebiet zu Deutschland und der Schweiz ist nicht nur als Reiseziel für deutsche Urlauber attrativ. Auch auf der Suche nach geeigneten Unternehmensstandorten rückt die Region Ost-Frankreich für deutsche Unternehmer immer stärker in den Fokus.

Welche Standortvorteile für diese Region sprechen und wovon deutsche Unternehmen hier besonders stark profitieren, damit befasst sich dieser Artikel. Wir schauen uns außerdem die Auswahl unterschiedlicher Kompetenzzentren an und stellen diese genauer vor.

Investieren in Ost-Frankreich: Eine wirtschaftlich global ausgerichtete Region

Zur Region Ost-Frankreich gehört die international bedeutende Metropole Straßburg mit dem umliegenden Elsass. Viele Menschen kennen diesen Teil unseres Nachbarlandes bereits aus Urlauben, schließlich ist das Elsass für seine malerischen Landschaften, abwechslungsreichen Städte und exzellente Küche bekannt. Auch wirtschaftlich hat die Region jedoch einiges zu bieten und das in geringer Entfernung zu Deutschland. Von Köln aus ist Straßburg beispielsweise in rund vier Stunden Fahrzeit erreichbar.

Zwischen der süddeutschen Großstadt Stuttgart und der ostfranzösischen Metropole Straßburg liegen nur etwa 150 Kilometer. Diese Nähe zu Deutschland bringt einige Vorteile für deutsche Investoren und Unternehmen mit sich. Kulturell gibt es hier viele Überschneidungen. Zudem ist das Elsass zweisprachig, denn hier gehören sowohl Deutsch als auch Französisch zu den wichtigen Alltagssprachen. Dadurch ist der Aufbau einer zweisprachigen Dienstleistungskette möglich. Außerdem erleichtert dieser Umstand die Personalsuche, alltägliche Arbeitsabläufe sowie die internationale Zusammenarbeit mit anderen Konzernen.

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Ansiedlung planen: Die Vorteile von Ost-Frankreich als Firmenstandort

Warum lohnt sich die Ansiedlung im Osten von Frankreich für deutsche und internationale Unternehmen und warum zieht es immer mehr Start-Ups hierhin? Um diese Frage beantworten zu können, lohnt sich eine genauere Standortanalyse. Ganz allgemein ist Frankreich der Sitz verschiedener Global Player mit entsprechend umfangreichen Zusammenarbeiten mit kleinen oder mittelständischen Unternehmen. Vor allem international agierende Großkonzerne tragen erheblich zur Wirtschaftsleistung des Landes bei. Das liegt unter anderem an der Politik, die eine unternehmerfreundliche Wirtschaft fördert und für aktuelle Herausforderungen sowie Probleme innovative und schnelle Lösungen bereitstellt.

Steuerlich, mit Blick auf Betriebskosten und geltende Gesetze aus dem Bereich des Arbeitsschutzes ist Frankreich mit Deutschland vergleichbar. Diese allgemeinen Vorteile gelten selbstverständlich für das gesamte Land. Speziell in Ost-Frankreich finden Unternehmer zudem weitere Vorteile. Folgende Standortvorteile Ost-Frankreichs werden wir nachfolgend näher vorstellen:

  • günstige Lage
  • ideale Verkehrsanbindung
  • Diplomatenhauptstadt
  • wichtiger Bildungsstandort
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Günstige Lage im Herzen Europas

Ost-Frankreich befindet sich mitten im Herzen Europas und an der Grenze zwischen den beiden wichtigsten Wirtschaftsmächten des Kontinents, nämlich Deutschland und Frankreich. Die grenznahe Lage der Region sorgt dafür, dass Unternehmen hier von den Vorteilen beider Länder profitieren können. Hinzu kommt die ideale Erreichbarkeit, verbunden mit einer perfekt ausgebauten Infrastruktur. Das Einzugsgebiet von Straßburg wird mit einem Radius von etwa 200 Kilometern bemessen und ist die Heimat von rund 35 Millionen Menschen.

Im gesamten Elsass leben rund 160 Millionen Konsumenten und auch das angrenzende Lothringen ist eine wirtschaftlich starke Region. Hier sind rund 250 deutsche Unternehmen ansässig. Entsprechend vielseitig sind einerseits der ostfranzösische Arbeitsmarkt mit seinen Fachkräften und andererseits mögliche Absatzmärkte sowohl in Frankreich als auch in Deutschland. Zudem ist Ost-Frankreich wirtschaftlich sehr breit aufgestellt. Hier sind beispielsweise Unternehmen aus der Industrie, dem Handwerk, der Gesundheitsbranche, dem Handel, digitalen Dienstleistungen und der Logistik vertreten. Hinzu kommen der Tourismussektor und Dienstleistungssektor.

Ost-Frankreich als wichtiger Verkehrsknotenpunkt Europas

Ein weiterer Standortvorteil ist die ideale Verkehrsanbindung der Region in viele Teile Europas. Straßburg und das umliegende Elsass sind ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt und aufgrund der zentralen Lage in Europa für unterschiedliche Verkehrsmittel attraktiv. In der Region befinden sich beispielsweise gleich acht Flughäfen mit internationalem Flugangebot sowohl in andere Länder Europas als auch in Länder anderer Kontinente. Auch der Schienenverkehr ist hier optimal ausgebaut und bietet Verbindungen in verschiedene Nachbarregionen sowie Nachbarländer, was den Transport von Rohstoffen zur Produktion von Waren sowie den Warentransport erheblich vereinfacht.

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Hinzu kommt der wirtschaftlich bedeutende Hafen Port Autonome de Strasbourg, welcher der zweitgrößte Binnenhafen des Landes und nach Duisburg und Köln drittgrößter Rheinhafen ist. Hier wird ein jährlicher Umschlag von etwa zwölf Millionen Tonnen erzielt, wobei eine intensive Zusammenarbeit mit China und den dort ansässigen Häfen sowie Firmen besteht. Zudem verfügt die Metropole Straßburg über eines der am besten ausgebauten Nahverkehrsnetze Frankreichs. Dadurch ist Straßburg ein attraktiver Wohnort für Fachkräfte unterschiedlicher Branchen.

Diplomatische Hauptstadt und Bildungsstandort

In Ost-Frankreich, genauer gesagt in Straßburg, sitzt das Europäische Parlament. Außerdem sind hier zwei weitere europäische Institutionen ansässig. Dazu kommen Botschaften von 47 verschiedenen Ländern und weitere 42 Konsulate. Das macht die Region im Osten Frankreichs zu einer Hauptstadt der Diplomaten mit entsprechend großer internationaler Aufmerksamkeit. Unternehmen in der Region profitieren von der internationalen Ausrichtung und können hier leichter Geschäftsbeziehungen knüpfen, neue Märkte erschließen und Partnerschaften mit ausländischen Unternehmen schließen. In kaum einer anderen Region Europas ist die internationale Ausrichtung so stark ausgeprägt.

Hinzu kommt, dass die Metropole Straßburg ein wichtiger Bildungs- und Forschungsstandort in Frankreich ist. Mit einer Niederlassung der CNRS Universität befindet sich vor Ort ein Standort einer der wichtigsten und angesehensten Hochschulen des Landes. Hier werden Fachkräfte in unterschiedlichen Bereichen ausgebildet. Sie sind nach Abschluss ihres Studiums potenzielle Arbeitnehmer für Unternehmen aus Deutschland, die sich in Ost-Frankreich niederlassen möchten. Hinzu kommt der Forschungsschwerpunkt an der Hochschule, an dem erhebliche Investitionen in Innovationen unterschiedlicher Fachbereiche fließen. Von diesem Forschungsstandort profitieren Unternehmen ebenfalls.

CNRS Universität in Straßburg

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Wirtschaftsförderung durch Ansiedlung

Ein weiterer Aspekt, der den Standort Ost-Frankreich für junge, aufstrebende Unternehmen so attraktiv macht, sind die hier vorhandenen Wettbewerbscluster. Davon gibt es in Straßburg und Umgebung gleich drei, die wir näher vorstellen und einordnen möchten.

Kompetenzzentrum Fibers-Energivie

Einer der drei relevanten Wettbewerbscluster in der östlichen Region Frankreichs ist das Kompetenzzentrum Fibers-Energivie. Entstanden ist es durch einen Zusammenschluss des Fibers Clusters und Alsace-Energivie, die im Jahr 2015 erfolgte. Seitdem konzentriert sich das Kompetenzzentrum als das einzige seiner Art auf Baumaterialien. Inbegriffen sind alle an der Wertschöpfungskette beteiligten Bereiche des Bausektors. Hierzu zählen unter anderem die chemische Industrie, Energietechnik, Bauplanung und Bausystemindustrie. Ebenso berücksichtigt werden das Handwerk, die Immobilienentwicklung, der Bereich der Instandhaltung und die Materialherstellung. Ansässig ist das Kompetenzzentrum Fibers-Energivie direkt in Straßburg.

Kompetenzzentrum Véhicule du Futur

Im französischen Etupes, welches sich ebenfalls in Ost-Frankreich befindet, gibt es ein weiteres Kompetenzzentrum: das Pôle Véhicule du Futur. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Entwicklung innovativer Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen im Mobilitätsbereich. Dabei werden sowohl die Bedürfnisse der Automobilindustrie als auch anderer Mobilitätssektoren berücksichtigt. Insgesamt hat das Pôle Véhicule du Futur 380 Mitglieder, bei denen es sich zum größten Teil um Unternehmen handelt. Hinzu kommen einige Akteure des französischen Ausbildungssektors, verschiedene Forschungslabore sowie weitere Partner.

forschung und entwicklung

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Kompetenzzentrum Hydreos

Das dritte Kompetenzzentrum ist das Pôle Hydreos. Wie der Name bereits verrät, liegt der Schwerpunkt im Bereich der Wasserwirtschaft. Sich verändernde klimatische Bedingungen machen Wasser auch im Herzen Europas zu einem kostbaren Gut, für das innovative Verfahren gefunden werden müssen.

Das Kompetenzzentrum hat es sich zum Ziel gesetzt, zukunftsweisende Lösungen für Wassernetze zu entwickeln. Gleichzeitig wird hier an Lösungen für ein intelligentes Infrastrukturmanagement gearbeitet. Ein Augenmerk liegt außerdem auf dem Schaffen von Synergien zur Projektförderung. Neben dem Hauptsitz in Tomblaine befindet sich eine weitere Niederlassung in Straßburg. Sie trägt zur Attraktivität des Unternehmensstandorts auch für deutsche Firmen aus dem Bereich der Wasserwirtschaft bei.

Fazit: Frankreichs Osten als zukunftsträchtiger Unternehmensstandort

Ost-Frankreich hält für Unternehmen aus dem In- und Ausland verschiedene Standortvorteile bereit, weshalb sich eine Niederlassung in der Region rund um Straßburg sowie im Elsass durchaus lohnen kann. Das gilt für Unternehmen ganz unterschiedlicher Branchen wie beispielsweise der Wasserwirtschaft, Mobilität, Industrie und der Baubranche.

Neben der starken Wirtschaft und vielen Investitionen in Forschung sowie Bildung tragen auch die optimale Infrastruktur, Lage und Ähnlichkeiten zur deutschen Mentalität zu den Vorzügen Ost-Frankreichs bei. Hoch qualifizierte Arbeitnehmer, eine in ganz Frankreich geltende unternehmerfreundliche Politik sowie die räumliche und kulturelle Nähe zu Deutschland runden die lange Liste der Vorteile Ost-Frankreichs als Unternehmensstandort ab.

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