Personalwesen

Geeignete Berufe für Bipolare Menschen: Eine kurze Übersicht

Für viele bipolare Menschen ist es trotz der Widrigkeiten möglich, einer Tätigkeit nachzugehen oder ganz normal am Arbeitsalltag teilzunehmen. Wenn es auch oft eine Herausforderung ist, den richtigen Job zu finden und die Routine durchzuhalten.

Welche Berufe sind für Bipolare Menschen geeignet?

In der Berufswahl muss darauf geachtet werden, dass diese nicht eine erneute Phase begünstigt und die Krankheit antreibt. Deswegen ist ein gutes Arbeitsklima und wenig Stress anzuraten.
Nachtdienste sollten vermieden werden, da der unregelmäßige Schlaf ebenfalls die Symptome verstärken kann. Flexible Arbeitszeiten wären wünschenswert, sowie Teilzeitarbeit oder wenn eine Selbstständigkeit möglich ist. Geeignete Berufe sind deshalb:

Tierpfleger

Der Umgang mit Tieren schüttet natürliche Glücksstoffe aus, die einem auch in Krankheitsphasen helfen können. Die Versorgung eines Tieres lehrt Verantwortung und tut der Seele gut. Diese Lebewesen geben einem unheimlich viel zurück, und diese Dankbarkeit und Liebe unterstützen einen erkrankten Menschen psychisch.

Gärtner

Gärtner
Juice Flair/shutterstock.com

Die Natur kann einem in einer Tiefphase so manches bieten und draußen zu sein belebt den Körper und den Geist. Pflanzen beim Wachsen zuzusehen und in der Entwicklung der Jahreszeiten zu begleiten, geben einem selbst Ruhe und eine sinnvolle Tätigkeit.

Florist

Wie beim Gärtnern tut der Umgang mit der Natur gut und die Duftstoffe der Blumen können beruhigend wirken. Kreativ kann man sich beim Kranzbinden austoben und das Arrangieren der bunten Blumen erfordert ebenfalls Fantasie.

Begleiter für kranke Menschen

altenpfleger
Dmytro Zinkevych/shutterstock.com

Sein Wissen über die Erkrankung und Lebenserfahrung weiterzugeben, könnte einem einen neuen Sinn im Leben geben. Anderen Menschen zu helfen, wenn man selbst weitestgehend stabil ist, bringt Verantwortung und Erfolge bringen Freude. Bipolare Menschen sind Experten in der Krankheit und eine Bereicherung für Patienten, die noch mit der Erkrankung und sich zu kämpfen haben.

Künstler

Manisch Depressive sind häufig sehr kreativ und auch begabt. Sie zeichnen, schreiben oder modellieren. All diese Künste kann man veröffentlichen und als freischaffender Künstler arbeiten. Vor allem von außergewöhnlichen Menschen erschaffene Kunstwerke sind interessant und aussagekräftig.

Grafikdesigner

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DC Studio/shutterstock.com

Oft kann man in diesem Beruf freiberuflich oder in flexiblen Arbeitszeiten arbeiten. Es ist möglich, sich künstlerisch auszutoben und Wissen mit Kunst zu verbinden.

Marketing

Auch hier ist seine Kreativität zu nutzen, um eine gute Arbeit zu leisten. Dieser Job ist abwechslungsreich und erlaubt das Einbringen eigener Ideen.

Hundesitter

hundesitter
Olena Yakobchuk/shutterstock.com

Das Aufpassen und Ausführen von Hunden hat positive Effekte auf die seelische Gesundheit. Flexible Arbeitszeiten machen diesen Job noch geeigneter und auch, dass es keine Nachtschicht gibt.

Masseur oder Physiotherapeut

Möchte man etwas mit Menschen tun, aber dennoch großen Stress umgehen, könnte man die Arbeit des Masseurs oder des Physiotherapeuten in Betracht ziehen. Flexibilität ist in diesem Beruf gegeben und der enge Menschenkontakt mag sich als wohltuend erweisen.

Innenausstatter

innenarchitekt
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Auch hier kann man die Vorteile seiner Kreativität einfließen lassen und selbst Dinge in die Hand nehmen. Das Resultat macht stolz und man bringt anderen Menschen Freude.

Bibliothekar

Sucht man Ruhe und Ordnung, ist man in einer Bibliothek am richtigen Platz. Trotzdem hat man Menschenkontakt und kann sein Hobby, das Lesen, hier ebenso zum Beruf machen. Im Rahmen dieses Jobs bieten sich auch Möglichkeiten wie Veranstaltungen oder Lesungen, um die Arbeitsroutine etwas aufzufrischen.

Was ist eine bipolare Störung eigentlich genau?

Bipolarität oder die manische Depression ist eine psychische Krankheit, bei der man zwischen zwei Extremen schwankt. Sie zählt zu den affektiven Störungen. Als Ursache nimmt man mehrere Faktoren an, wie die genetische Veranlagung, Persönlichkeitseinflüsse, Substanzmissbrauch und andere. Außergewöhnliche Hochphasen werden Manien genannt. In diesen ist man voller Energie, überschwänglich, distanzlos, aber auch unruhig. Sprunghaft, schlaflos, reizbar und man kann Risiken nicht mehr einschätzen. Dies führt oft zu Verhaltensweisen, die schädlich sind, wie übermäßigem Kaufen, riskantem Verhalten oder einem gesteigerten Sexualverhalten.

bipolare Störung
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Das Gegenteil der Manie ist die Depression. Eine depressive Episode zeichnet sich durch Antriebsarmut, Interessenverlust, Freudlosigkeit, Schlafstörungen, einem niederen Selbstwertgefühl und Hoffnungslosigkeit bis hin zu Suizidgedanken und Suizidversuchen aus. Normalerweise überwiegen bei der bipolaren Krankheit die depressiven Phasen. Eine Form der manischen Depression ist die Schizoaffektive Störung, in der psychotische Symptome hinzukommen. Auch gemischte Zustände oder abgeschwächte Symptome der Manie (Hypomanie) agieren im Wechsel. Zwischen diesen Intervallen können stabile Zustände auftreten und die Länge der Phasen ist individuell.

In einer akuten Manie oder einer schweren depressiven Phase ist ein stationärer Aufenthalt in einer Psychiatrie sinnvoll, da eine erhebliche Eigengefährdung besteht. Vor allem durch eine medikamentöse Behandlung und Therapie werden die Symptome abgeschwächt und man kann ein relativ normales Leben führen. Ungefähr 3 von 100 Menschen erkranken im Leben an einer manischen Depression. Frauen und Männer sind gleich oft betroffen und die Krankheit verläuft meistens chronisch.

Nachwort

Natürlich kann die bipolare Erkrankung sich negativ auf die Arbeit auswirken. Konzentrationsstörungen, ein Wechsel der Phasen, Antriebsarmut oder Unruhe, sowie kognitive Einbußen sind normal. Dennoch gibt es jede Menge Manisch Depressive, die ihre Krankheit gut unter Kontrolle haben und arbeitsfähig sind. Die oben vorgeschlagenen Jobs eignen sich besonders für diese Menschen, da sie nicht so viel Stress enthalten, sondern Faktoren, die einem eher guttun. Und die eigenen Vorteile und Stärken einbauen.

Generell sollte man immer abwägen, ob man mit seinem Arbeitgeber und/oder den Kollegen über seine Erkrankung reden möchte. Offenheit mag auch ein großes Plus sein, da die Arbeitsstelle so der Krankheit verschuldetes Verhalten besser einordnen und damit umgehen kann. Wichtig für die Arbeit ist, die verschriebenen Medikamente richtig einzunehmen. Sich im Job nicht zu sehr zu stressen und eine realistische Vorstellung seines Arbeitspensums zu behalten. Und Frühwarnzeichen der Psyche rechtzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.