Kann eine Krankenschwester als Arzthelferin arbeiten?

von Redaktion
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Krankenschwestern und Arzthelferinnen sind beide essenzielle Stützen im Gesundheitswesen, doch ihre Aufgabenbereiche und Arbeitsumgebungen unterscheiden sich grundlegend. Wer darüber nachdenkt, diesen Wechsel vorzunehmen, sollte ein paar Aspekte beachten. Auf diese Weise lässt sich eine fundierte Entscheidung treffen.

Krankenschwester und Arzthelferin: Der große Unterschied

Krankenschwestern sind in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen tätig, wo sie die Versorgung von Patienten sicherstellen, Medikamente verabreichen und bei medizinischen Behandlungen assistieren. Ihre Arbeit erfordert ständige Überwachung des Gesundheitszustands der Patienten und detaillierte Dokumentation. Im Gegensatz dazu arbeiten Arzthelferinnen überwiegend in Arztpraxen. Ihre Tätigkeiten umfassen sowohl administrative Aufgaben wie die Terminvergabe und Verwaltung von Patientenakten als auch medizinische Assistenz. Hierzu zählen das Messen des Blutdrucks, die Blutabnahme und weitere einfache Tests.

Die Arbeitsumgebungen dieser Berufe sind somit sehr unterschiedlich: Während Krankenschwestern oft in hektischen, notfallgeprägten Umgebungen arbeiten, herrscht in Arztpraxen ein ruhigeres, strukturierteres Umfeld. Beide Berufe verlangen jedoch ein hohes Maß an Empathie und Verantwortungsbewusstsein.

Unterschiedliche Ausbildungswege

Die Ausbildung zur Krankenschwester bzw. Pflegefachkraft dauert in Deutschland drei Jahre und erfolgt an speziellen Krankenpflegeschulen. Sie verbindet theoretischen Unterricht in Fächern wie Anatomie und Pharmakologie mit praktischen Einsätzen in verschiedenen Krankenhausabteilungen. Dies bereitet die Auszubildenden auf die umfassende Patientenversorgung vor.

ausbildung zur krankenschwester

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Die Ausbildung zur Arzthelferin bzw. medizinische Fachangestellte ist ebenfalls dreijährig und dual angelegt: Arbeit in der Arztpraxis für den praktischen Teil und parallel die Berufsschule für den theoretischen Teil. Diese Ausbildung fokussiert sich auf die Besonderheiten der ambulanten Versorgung und die Praxisorganisation. Beide Bildungswege vermitteln fundierte medizinische Grundkenntnisse. Sie setzen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte.

Kann eine Krankenschwester als Arzthelferin arbeiten? Veränderungen im Arbeitsalltag

Der Wechsel von der Krankenschwester zur Arzthelferin bringt erhebliche Veränderungen im Arbeitsalltag mit sich. In einer Arztpraxis ist das Arbeitsumfeld persönlicher, weniger hektisch und stärker auf präventive und chronische Behandlungen ausgerichtet. Der Tagesablauf ist strukturiert und es gibt feste Sprechzeiten. Das mag entspannend klingen, aber auch dieser Job erfordert hohe organisatorische Fähigkeiten und Flexibilität. Nicht zu unterschätzen ist zudem die Teamarbeit, da die Teams in Praxen oft kleiner und flacher strukturiert sind als in Krankenhäusern.

In der Rolle der Arzthelferin verschieben sich die Aufgabenschwerpunkte zugunsten administrativer Tätigkeiten. Die Terminvergabe, Patientenaufnahme und Abrechnung mit Krankenkassen nehmen eine zentrale Rolle ein. Zudem führen Arzthelferinnen medizinische Assistenzaufgaben durch.

Erweiterung des Fachwissens

Der Berufswechsel erfordert die Aneignung neuen Wissens – insbesondere in Praxisorganisation und Abrechnungswesen. Arzthelferinnen müssen sich mit den Abrechnungsziffern vertraut machen, die korrekte Anwendung erlernen und den Umgang mit Praxissoftware beherrschen. Medizinisches Wissen bleibt wichtig, aber es gibt einen stärkeren Fokus auf die Fachgebiete der jeweiligen Praxis. Kontinuierliche Weiterbildung ist unerlässlich, um mit den Entwicklungen in Medizin und Gesetzgebung Schritt zu halten.

Darüber hinaus sind in einer Arztpraxis Arzthelferinnen oft der erste und letzte Kontaktpunkt für Patienten. Sie müssen eine vertrauensvolle Atmosphäre schaffen und gleichzeitig effizient arbeiten. Die Fähigkeit, medizinische Fachbegriffe verständlich zu erklären, ist von großer Bedeutung. Auch telefonische Kommunikation spielt eine größere Rolle, wobei es wichtig ist, freundlich und kompetent aufzutreten.

Veränderte Arbeitszeiten und geringere körperliche Belastung

Ein Vorteil des Wechsels zur Arzthelferin ist die regelmäßigere Arbeitszeit, die sich an den Öffnungszeiten der Praxis orientiert. Dies trägt zu einer besseren Work-Life-Balance bei. Zudem entfällt die körperlich anstrengende Arbeit, was insbesondere für Pflegekräfte mit Rückenproblemen eine Erleichterung darstellt. Trotz weniger körperlicher Belastung erfordert der Beruf weiterhin Ausdauer – hauptsächlich durch langes Stehen oder Sitzen.

arzthelferin

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Rechtliche und finanzielle Aspekte beim Berufswechsel von Krankenschwester zu Arzthelferin

Vor dem Wechsel zur Arzthelferin ist es wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu prüfen. In der Regel wird die Ausbildung zur Krankenschwester nicht automatisch anerkannt und möglicherweise sind Zusatzqualifikationen erforderlich. Zudem sollten arbeitsrechtliche Aspekte wie Tarifverträge und Kündigungsfristen beachtet werden. Datenschutz und ärztliche Schweigepflicht sind in Arztpraxen nicht weniger von Wichtigkeit als in Krankenhäusern.

Die Vergütung von Arzthelferinnen unterscheidet sich von der für Krankenschwestern. In der Regel ist das Gehalt von Arzthelferinnen niedriger. Zudem entfallen Nacht- und Wochenendzuschläge. Beachtenswert ist hierbei, dass in spezialisierten Praxen oder größeren Gemeinschaftspraxen die Gehälter oft höher sind. Es ist ratsam, vor dem Wechsel ein detailliertes Gespräch über Vergütung und Entwicklungsperspektiven zu führen. Überdies ist es möglich, sich weiterzubilden und damit das Gehalt zu steigern.

Eine wohlüberlegte Entscheidung

Der Wechsel von der Krankenschwester zur Arzthelferin bietet vielfältige Chancen. Er erfordert allerdings eine sorgfältige Abwägung der persönlichen und beruflichen Ziele. Geregelte Arbeitszeiten, bessere Work-Life-Balance und geringere körperliche Belastung sind klare Vorteile, doch auch die neuen Herausforderungen und Verantwortungen dürfen nicht unterschätzt werden. Eine fundierte Entscheidung basiert auf einer umfassenden Analyse der individuellen Prioritäten und der neuen beruflichen Rahmenbedingungen.

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