Nebenjob als Vertriebspartner: Welche Möglichkeiten gibt es?

von Redaktion
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Der Vertrieb hat sich in der jüngsten Vergangenheit überdurchschnittlich gut entwickelt. Dem technischen Fortschritt sei gedankt, denn er bildet die Grundlage, um sich neue Kunden rund um den Erdball zu erschließen. Die Branche sucht indes händeringend nach gutem Personal – und bietet dabei die Option, die Tätigkeit im Rahmen eines Nebenjobs auszuüben. Doch was kommt da überhaupt auf die Bewerber zu, welche Chancen und Risiken finden sie in dem Metier?

Der Vertriebspartner: Was ist das eigentlich?

Der Handel hat sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend aus den Ladengeschäften zurückgezogen und sich verstärkt im Internet etabliert. Hier finden die Anbieter ihre bevorzugte Zielgruppe. Aber das Geschäft boomt, jeder Kunde ist umworben – und nicht jeder Shop kann die Politik der sich gegenseitig unterbietenden Preise mitgehen.

Zumal die Konkurrenz nicht schläft und kompetentes Personal nur schwer zu finden ist. Aus diesen Umständen hat sich der Vertriebspartner entwickelt. Er bietet die Waren und Leistungen eines Unternehmens an: Beratung und Verkauf gehören zu seinen täglichen Pflichten. Am Erfolg wird er über eine meist lukrative Provision beteiligt. Grund genug also, dieses Gewerbe als Nebenjob auszuführen und sich auf diese Weise zusätzliche Einnahmen zu sichern.

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Nebenjob als Vertriebspartner: Müssen besondere Vorkenntnisse mitgebracht werden?

Bis vor wenigen Jahren haben viele Shops nur dann neue Mitarbeiter für den Vertrieb eingestellt, wenn die Bewerber wenigstens eine Ausbildung im Bereich des Verkaufes nachweisen konnten. Bessere Chancen konnte sich ausrechnen, wer sogar ein abgeschlossenes Studium der Fachrichtungen Betriebswirtschaft oder Marketing besaß.

Je schneller sich der Handel über das Internet aber ausbreitet und je stärker sich der Mangel an Fachkräften auch in dieser Branche bemerkbar macht, desto eher sind die Händler zu deutlichen Zugeständnissen bereit. Da die freien Stellen unbedingt besetzt werden müssen, kommen dafür mittlerweile Quereinsteiger, Studenten, Hausfrauen und Arbeitslose in Betracht – es kann jedoch vorkommen, dass diese zunächst eine Schulung durchlaufen müssen, ehe sie wirklich Waren und Leistungen anbieten dürfen.

Ist man fest beim Arbeitgeber angestellt?

Noch in einem weiteren Aspekt kommt es seit einigen Jahren zu Veränderungen: Standen bis vor einem Jahrzehnt die Aussichten der Bewerber recht gut, mit dem Besetzen eines freien Postens auch einen Arbeitsvertrag zu erhalten, so sind diese rosigen Zeiten wohl vorerst beendet. Dennoch können neue Vertriebspartner darauf hoffen, über einen Dienstleistungsvertrag an das Unternehmen gebunden zu sein.

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Aus dem Kontrakt ergeben sich alle Rechte und Pflichten des Partners: Neben der Arbeitsleistung und dem zeitlichen Pensum sind darin die Entlohnung oder die Zahl der Urlaubstage geregelt. Meist handelt es sich um standardisierte Verträge, die allgemein für den Außendienst im Handel verfasst wurden. Trotz der Bezeichnung wird der neue Angestellte aber hauptsächlich aus dem Homeoffice agieren.

Welche Produkte bietet der Vertriebspartner an?

Wie genau die Arbeit des Partners aussieht, welche Leistungen und Waren in welchem Umfang er verkaufen oder welche Beratungstätigkeiten er ausführen muss, lässt sich nicht pauschal sagen. In der Regel handelt es sich aber um Angebote, die im Internet einen starken Absatzmarkt finden – und die im normalen Haustürgeschäft ungleich schwerer zu veräußern wären. Vom Parfüm über den Staubsauger bis hin zu Reisen ist das Spektrum jedoch breit aufgestellt. Vor allem Laien und Quereinsteiger werden in den ersten Monaten ihrer Tätigkeit aber vornehmlich mit Artikeln in Berührung kommen, die nur einen geringen Wert umfassen. Von dort aus können sie sich mit ihrer erfolgreichen Arbeit aber schnell auf ein höheres Niveau heben.

Wie hoch fällt der Verdienst aus?

Mit der Anwendung unterschiedlicher Vertragsmodelle haben sich in der Branche auch mehrere Möglichkeiten der Entlohnung etabliert. Einerseits steht dabei das feste Gehalt, das üblicherweise aber nur im Rahmen eines Arbeitsvertrages zugesichert wird. Andererseits erhalten Vertriebspartner, die einen Dienstleistungsvertrag unterzeichnen, eine garantierte Provision. Diese ist oft im Bereich von fünf bis 20 Prozent des Verkaufspreises angesiedelt.

Die beste Option stellt indes eine Kombination aus beiden Varianten dar: Der Vertriebspartner sollte für sein Mindestpensum an Zeit ein festes – wenn auch kleines – Grundgehalt beziehen, das er über den Verkauf von Waren und Leistungen erhöht. Denn nur so ist er halbwegs abgesichert und muss sich auch in schlechten Monate nicht um seine Zukunft sorgen.

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Welche Arbeitszeiten müssen eingehalten werden?

Noch individueller als die Entlohnung werden die Zeiten festgelegt, die der Partner für den Nebenjob aufzuwenden hat. Häufig handelt es sich hierbei um in Teilzeit zu erbringende Tätigkeiten, die zwischen zwei und vier Stunden je Tag beanspruchen. Wann das Pensum zu erfüllen ist, muss mit Blick auf den Markt bestimmt werden.

Findet der Vertrieb in Deutschland und Europa statt, kann die Arbeit also durchaus bequem in den Nachmittags- und Abendstunden erledigt werden. Wer sich hingegen mit seinen Angeboten an Kunden in Asien oder auf dem amerikanischen Kontinent richtet, wird dafür auch manche Nacht opfern müssen. Dennoch besitzt der Vertriebspartner meist ein Mitspracherecht und kann somit selbst entscheiden, in welchem Marktsegment er agieren möchte – ihm steht folglich offen, wann und wie er arbeitet.

Für wen ist der Nebenjob als Vertriebspartner interessant?

Ein Job neben dem eigentlichen Beruf lohnt sich nur dann, wenn er mit wenig Aufwand möglichst viel Ertrag abwirft. In der Vertriebsbranche gilt das vor allem für Menschen, die ein selbstbewusstes und sympathisches Auftreten, ein Gespür für Kommunikation sowie natürlich das Fingerspitzengefühl für den Verkauf besitzen.

Noch besser werden sich Personen einfinden, die auch Fremdsprachenkenntnisse, profunde Einblicke in den Markt oder sogar Erfahrungen in den Bereichen Vertrieb und Beratung mitbringen. Daneben sollten die Bewerber über eine gewisse Frusttoleranz verfügen: Der Job kann anstrengend sein und in den ersten Wochen nur geringe Provisionen abwerfen. Die Ablehnung durch die Kunden ist zudem nicht immer leicht zu ertragen. Wer derlei Rückschläge meistert, findet als Vertriebspartner aber eine angenehme und durchaus lukrative Nebentätigkeit.

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