Referat: Langfristige Bankkredite kalkulieren und bewerten

von Redaktion
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Manchmal reichen die eigenen Ersparnisse einfach nicht aus. Grund genug, einen Kredit aufzunehmen. Bei den Höhen der Raten und der Zinsen kann ebenso wie bei der Laufzeit erheblich Einfluss genommen werden. Etwas untypisch sind dabei die langfristigen Darlehen, für die es dennoch gute Gründe gibt.

Langfristige Ratenkredite sind eine Seltenheit

Zunächst einmal: Wer sich über viele Jahre hinweg an ein Darlehen binden möchte, wird bereits Schwierigkeiten bei der Auswahl haben. Denn in der Regel sind Kredite für Privatbürger auf eine Laufzeit von bis zu sieben Jahren angelegt. Vor allem solche, die für alltägliche Verbrauchs- und Konsumzwecke verwendet werden. In wenigen Ausnahmen kann die Dauer hingegen auf ein volles Jahrzehnt ausgedehnt werden.

Dennoch gibt es Ausnahmen. Diese betreffen meist jene Kredite, die sich auf den Kauf, den Neu- und Umbau sowie die Modernisierung einer Immobilie beziehen. Oft werden die dabei in Anspruch genommenen Summen erst nach 30 oder 40 Jahren vollständig getilgt. Doch was ist bei der Aufnahme eines solchen langfristigen Darlehens eigentlich genau zu beachten?

Geringe Raten als lukrativer Vorteil

Beim Gespräch mit dem Berater der Bank wird klar, dass die Laufzeit des Kredites einen erheblichen Einfluss auf die Höhe der Raten hat. Hier gilt die Faustformel, dass eine hohe Tilgungssumme pro Monat schnell zur Rückzahlung des Darlehens beiträgt. Demgegenüber lassen sich geringe Raten vor allem bei langen Laufzeiten erzielen.

Ein solcher langfristiger Kredit richtet sich daher vornehmlich an Personen, die sich mit der Tilgung ein wenig mehr Zeit lassen möchten und bei denen es vielleicht auch finanziell nicht so gut aussieht, als dass eine baldige Rückzahlung möglich wäre. Ganz frei von Risiken ist dieses Vorgehen indes nicht, denn wer kann heute schon ermessen, wie viel Geld in zwei oder drei Jahrzehnten zur Verfügung stehen wird?

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Das Problem der Zinsen

Das vorgenannte Beispiel zeigt, dass zugleich die Banken nicht ganz frei von Gefahren sind, wenn sie einem solchen auf viele Jahre angelegten Kredit zustimmen. Denn auch sie können die finanzielle Situation des Darlehensnehmers in der fernen Zukunft kaum beurteilen. Sie sichern sich daher auf zweifache Weise ab: Einerseits werden für langfristige Kredite oftmals relativ hohe Gegenwerte als Sicherheit verlangt. Das kann bedeuten, dass eine Hypothek auf das Haus, das Auto oder auf andere geldwerte Güter und Rechte beansprucht wird.

Andererseits überzeugen längerfristige Darlehen zwar häufig durch eher geringe Zinsen – die dabei zu zahlenden Summen sollten über die Länge der Laufzeit aber nicht unterschätzt werden. Auch hier können Beträge entstehen, die zur drastischen Erhöhung der Gesamtsumme beitragen.

Die Zinsfestschreibung kann sich lohnen

Allerdings handelt es sich bei den Zinsen ohnehin um ein tückisches Element. Sie sind – in schnelllebigen Zeiten sogar täglich – erheblichen Bewegungen ausgesetzt. Ein Zinssatz, der heute noch attraktiv aussieht, kann daher morgen schon völlig überteuert sein. Banken arbeiten folglich mit einem prognostizierten Wert, den sie für einige Jahre festsetzen.

Eine solche Zinsfestschreibung bietet beiden Seiten ein hohes Maß an Sicherheit und sorgt dafür, dass heute bereits bekannt ist, welche Zinsen in fünf oder zehn Jahren entrichtet werden müssen. Der Nachteil: Die Laufzeit der Zinsbindung und des Kredites sind meist nicht identisch. Oft bleibt eine Restschuld bestehen, für die dann relativ hohe Zinsen anfallen können. Ein Problem, das vorab mit der Bank besprochen werden muss.

Langfristige Bankkredite: Ein Vergleich der Kosten lohnt sich

Die Aufnahme eines langfristigen Kredites erfordert oft ohnehin mehrere Gespräche zwischen dem Darlehensnehmer und der Bank: Immerhin prüfe, wer sich ewig bindet. Eine Weisheit, die hier ganz passend erscheint. Schließlich möchten beide Seiten von dem Kredit profitieren. Für den Verbraucher ist damit das Ziel verbunden, möglichst gute Konditionen und Rahmenbedingungen zu erhalten. Doch die Angebote der Banken und Sparkassen unterscheiden sich teilweise erheblich.

Hier ist es sinnvoll, nicht den erstbesten Antrag zu unterschreiben, sondern sich bei der Auswahl die erforderliche Zeit zu lassen. Denn bereits geringe Abweichungen bei den Zinsen können sich über Jahre und Jahrzehnte zu einer stolzen Summe addieren. Ebenso sind die sonstigen Vertragsinhalte genau zu beleuchten – wobei gerne ein Rechtsanwalt oder ein Notar hilft.

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Die eigene Situation richtig einschätzen

Egal, ob ein Kredit für fünf oder für 20 Jahre beantragt wird – stets muss sich der Darlehensnehmer sicher sein, die in Anspruch genommenen Beträge auch fristgerecht zurückzahlen zu können. Dafür ist nicht alleine ein Blick auf das Konto und die jetzige Einkommenshöhe erforderlich.

Vielmehr sollte eine Prognose der Zukunft gewagt werden: Welche Summen stehen in den kommenden Jahren zur Verfügung? Wie sicher ist der Job und welche Chancen im Gehalt offeriert er? Sind zusätzliche Einnahmen möglich, die etwa aus einem Erbe stammen? Und welche Absicherungen liegen vor, sollten doch einmal finanziell schlechte Zeiten aufkommen? Es ist sinnvoll, diese Fragen nicht alleine zu beantworten, sondern sich dafür idealerweise von einem Vermögensberater helfen zu lassen.

Die breite Auswahl ist nicht immer ein Pluspunkt

Zugegeben, kurzfristige Kredite können von Personen mit einem geregelten Einkommen schnell und problemlos aufgenommen werden. Bei langfristigen Darlehen sieht es dagegen nicht ganz so rosig aus – hier werden die Anträge oft abgelehnt, wenn die entsprechenden Sicherheiten nicht vorliegen. In ihrer Not wenden sich viele Verbraucher nunmehr an den freien Markt und die zahlreichen Vermittler, bei denen die Aufnahme eines Kredites doch noch möglich sein soll.

Aber Vorsicht: Ganz frei von Gefahren ist auch dieses Vorgehen nicht. Solche Beratungsleistungen werden oftmals über eine Provision bezahlt, die an die Tilgungsraten des Kredites geknüpft ist. Monat für Monat wird somit nicht nur das Darlehen abbezahlt – sondern es fließen auch üppige Summen in die Taschen der Vermittler.

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Auf Zusatzprodukte verzichten

Abschließend ist zu beachten, dass die Banken meist mit vorgefertigten Antragsformularen arbeiten, wenn sie sich mit dem Darlehensnehmer auf einen langfristigen Kredit einigen. Das in der Regel mehrere Seiten starke Papier – nicht selten ein schmales Heft – umfasst viele Punkte und Regelungen. Hier ist ein genaues Hinsehen ratsam.

Häufig werden neben dem eigentlichen Kredit auch Nebenprodukte verkauft, bei denen es sich etwa um Versicherungen oder monatliche Raten für Investitionsfonds handeln kann. Auf derlei Beigaben sollte verzichtet werden. Wer sich für ein langfristiges Darlehen entscheidet, tut das meist auch ein wenig aus der finanziellen Not heraus – unnütze Geldausgaben, die im Vertrag verankert sind, müssen daher rechtzeitig erkannt und abgelehnt werden, um die anfallenden Kosten nicht explodieren zu lassen.

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